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Hamburg,
mein Zimmer Mehr
als ein dreiviertel Jahr ist vergangen seitdem die Gary Band das letzte Mal gespielt, geschweige denn geprobt hat. Robert
spielt viel Theater, im Januar z.B. wieder im Hamburger Schauspielhaus als Romeo. Rasmus studiert und hat eine neue, gute
Punkband ins Leben gerufen. Ich werde im nächsten Jahr mein Studium beenden und feile mit drei anderen Herren in der aparten
Atmosphäre des Kettcar/ Tomte Proberaums an neuen Songs für eine neue Band. Im
Oktober wird es ein Lebenszeichen gegeben haben, das Peter Liman (aka Jarvis
Popperklopper) und ich unter dem Namen Gary für das Subterfuge Jubiläums Album Fabulous Friends (kommt auf Supermodern raus)
aufgenommen haben. Eine tschechische Kinderliedversion des Subterfuge Klassikers Distance. In
Erinnerung an die guten, alten Zeiten auf der Autobahn zur Hölle kommt jetzt
und hier endlich das Tourtagebuch des Jahres 2002. Ein dicker Kuss an alle Wegbegleiter
und Freunde. Dankeschön und kommt immer gut nach Hause (alte Rockmusikanten - Weisheit)! Liebe
Grüße, Kai 19.03.02 Hamburg, Golden Pudel Club, Das
erste Konzert? Nee, weil niemand bis auf ein paar Freunde Bescheid weiß. Öffentliche Probe und Open Stage. Rasmus fliegt das
Schlagzeug von der kleinen Bühne
und Robert reißen bei jedem Stück mindestens drei Seiten. Und das fast nüchtern! What a shame for the Garyband und doch gut
so, weil morgen nicht mehr als das schief gehen kann. Trotzdem scheinen Einige, voran der Direktor der Hamburger Zirkusschule
Herr Bernd B. es echt gut zu finden. Die Jungs von Marr hängen in einer schummrigen Ecke und machen Witze auf unsere Kosten.
Ich versuche kurz aufzuschnappen was sie sagen, was zu noch größerer Verunsicherung führt. Eine spätere Blues Jam Session
mit Bernd scheitert im Ansatz. Der Abend endet früh und verzweifelt in unseren Betten. Robert träumt von Norberts Debreziner
Wurst. 20.03.02 Köln, Gebäude 9 plus Erdbeertörtchen plus Olli Schulz Hamburg, Talstraße. Es geht los! Wie eine Drückerkolonne
sitzen wir in unserem leicht unkomfortablen Volkswagen Standard Bandvehikel. Unser Fahrer und späterer Dissident Stefan Fuegenschuh,
Tourbegleiter und ständiger Conferencier der Tour Olli Schulz mit Gitarrist Max, unser Freund, Manager (und nicht zu vergessen
Träger einer Paul Weller Handtasche) Thomas Köster, die Garyband und Anna Merchandise Goetz. Heute Abend der offizielle Tourauftakt
im Gebäude 9 zu Köln. Superpraktisch am nächsten Tag wieder nach Hamburg zu fahren!
Doch was solls, wir bleiben wieder nüchtern wie nie. Drei Wochen fast jeden Tag im Proberaum geackert bis in die Nacht*, Plattenfirmenfuzzis
und Medienmogule spitzen heute Abend Ohren, Stifte und die ein oder andere Pistole. Ich gebe Jessica, die zufällig vorbei
kommt noch einen Abschiedskuss. Leider hab ich sie danach nie wieder gesehen.
Die kongenialen Erdbeertörtchen aus Siegen eröffnen das Konzert und eine überdimensionale Flasche von etwas, was in meinem
Heimatdorf zu Polterabenden getrunken wird macht die Runde. Das Gebäude füllt sich langsam. Schätze mal 160 Leute sind da.
*das stimmt wirklich! 21.03.03 Hamburg,Tanzhalle, plus die Grätenkinder plus Olli Schulz 22.03.2002 Berlin,
Knaak, plus Olli Schulz Das
Knaak ist ein häßlicher 80er Jahre Schuppen bei dem ich schon wieder nicht rauskriege wer eigentlich der Veranstalter ist.
Irgendwie als wenn man Geburtstag hat und niemand auf einen wartet wenn man die Treppe runter ins Wohnzimmer geht. Man kriegt
zwar eine Torte doch ist alleine da wenns ums Auspusten geht. Vor
ein paar Monaten war ich mit kettcar und blobkanal schon mal da. Schwierige Berliner, die sich wie Zoobesucher verhalten.
Aber Berliner Bands ergeht es umgekehrt in HH ja noch erbärmlicher. Da kommen dann mal ganze 12 zu Virginia Jetzt! ins Marx
(noch erbärmlicherer 80er Schuppen in HH). Bei uns kamen immerhin 120 oder so. Rasmus und ich stehen am Eingang und beschweren
uns mit einigen Gästen über die horrenden Eintrittspreise von 12.- Euro. Olli
Schulz und sein Hase leisten dann quasi Fabrikarbeit um die Berliner ein bißchen aufzutauen. Rasmus springt später irgendwann
von seinem Schlagzeug auf, geht mit dem Mikro durchs Publikum und erkundigt sich bei jedem in den ersten Reihen nach seinem
Befinden und warum, ja warum alle so zurückhaltend sind. Später
dann Aufklärung durch einen bekannten Berliner Musikus: Nach
unserem Set kommt der Hielscher an und sagt: Jungs ihr müßt noch ganz viel proben! Später im Privat Club (oder war es der
Rote Salon?) revangiere ich mich und nerve ihn als er mit seiner (inzwischen Ex-) Freundin ein ernsthaftes Gespräch führen
will. Ich versuche irgendwas Fieses wie Ihr Berliner seid doch alles blöde Mucker! Leider merkt man mir meine enorm große
Trunkenheit an und ich werde weggeschickt. Ich penne bei meinem Kumpel Frega und bin froh irgendwann am nächsten Tag weg aus
Berlin zu sein. 24.03.2002 Münster, Gleis 22, plus Mangelware,
plus Olli Schulz Der
Tag beginnt mit einem Schock. Unser Fahrer hat anscheinend ein lukrativeres (!) Jobangebot bekommen, hielt es aber anscheinend
für unnötig uns einzuweihen. Wir warten also bis Stefan wach wird. Er sagt: Jungs ich glaube ihr müßt los! Anschließende Terrorfahrt
durch Berlin, wir holen Julia ab, sind sehr wütend auf Herrn Fuegenschuh und heizen rüber nach Münster. Sind ja nur sechs
Stunden Fahrt. Ollis erster Tag als neuer Lenker. Julia und ich sterben beim ein oder andren Überholmanöver doch Olli beruhigt
sich langsam und lenkt immer öfter ein (Kalauer). Wir kommen total pünktlich an. Wieder Teenies vor der Tür. Vorband heute
die Bad Bentheimer Combo Mangelware mit einer Jurastudentin am Gesang. Bei unserem Konzert dann ein Haufen Dorfpunks am Pogen.
Wir so Hey könnt Ihr bitte auf die Anderen Rücksicht nehmen? Die so: Ihr scheiß Kommerzpunks! Irgendwie haben die Jungs Recht
und tun mir später leid Nach
dem Konzert dann noch so ein Typ, der unbedingt mit ins Hotel will und unseren Bus mit unreifen (!) Äpfeln bewirft, als wir
ihn stehen lassen. Trotzdem ein Superladen das Gleis Birgit
eine alte Bekannte kommt noch mit ins Hotel. Bernd aka der Schöne Dienstag kommt auch mit. Sämtliche Minibars müssen dran
glauben. Gezeichnet von extremer Müdigkeit fallen wir nach ein paar Stunden todmüde um. 26.03.2002 Ahrweiler,
Hütte in den Weinbergen plus Damage in your brain, plus Olli Schulz Juchu,
die Gary Band spielt auf einer Abiparty! Sowas bedeutet man macht Musik für Leute, die sich irgendwas hinten auf ihre Autoscheibe
schreiben oder kleben um sich in den anonymen Wirren des Straßenverkehrs als
besonders intellektuell zu outen. Leute, die Dich also gerade noch leicht überheblich an der roten Ampel ansehen, ein paar
Minuten später allerdings zu Fruchtwein und Aldisekt vertilgenden Monstern werden. Wie auch immer. Es ist schweinekalt hier
mitten in der rheinischen Idylle. Irgendwo hier muss auch Adenauer geboren sein. Auch kein wärmender Gedanke. Vorband heute die lokalen Damage in your brain! Leute, die sich ihren Dorffrust mit Covern von Slime und
Clash runterspülen, was ja sehr o.k ist. Der Sänger, so klärt sich später in einer netten Billardkneipe, ist Bezirksleiter
der Allianz Versicherung. Das raube ihm natürlich jedwede coole Credibility, erklärt mir der Gitarrist. Ich sag er solle das tolerieren und erzähle ihm was Peter Hein die letzten Jahre so gemacht hat (was ich natürlich
selber gerade erst gelesen hatte). Auch Olli und Max sind irritiert und brechen
ihr Set nach drei Songs ab, weil die anwesende Gymnasiasten-Elite-Jugend sich,
-schön niveauvoll- über ihre Notendurchschnitte unterhalten wollte. Trotzdem oder gerade deswegen: Danke an Julia und Konsortium! 28.03.2002 Traunstein,
Festung, plus Olli Schulz Udo,
Lisa und die Hofers, der Chiemsee, die Alpen. Ich schreibe ein Lied! Wenn ich eines Tages nach Bayern ziehen muß, dann nur
hierhin. Zwei Tage Urlaub in den Bergen. Robert und Heidi gehen mit Udo, dem Clubbesitzer Skifahren. Rasmus, Lisa ihr Hund
Wally (die wir nach dem Konzert am Vorabend kennenlernen s.u.) und ich machen eine Wanderung durch die Berge. Kommen schließlich
auf einer Almwirtschaft an und stellen fest, daß sämtliche Hamburg Depression* von uns abfällt. Cause everyone goes where the sunlight hits
the snow! Auf
dem Küchentelefon der Festung ruft mich Anna aus Hamburg an, die hier ihre Plattenauflegekarriere begonnen hat. Zusammen mit
jemanden namens Helli, der sich inzwischen DJ Hell nennt... Nach
dem Konzert gehen wir noch in die Gartenhütte der Hofers auf ein paar Weißbier. Die Hofers besitzen die beste Plattensammlung
mindestens südlich des Mains .Wir hören bis spät in die Nacht Spain und Sophia. Rasmus und ich dürfen im Gästekeller schlafen.
Leider kommt morgens um halb acht Lisas sechsjähriger Brüder rein um sich in voller Lautstärke Taxi, Taxi, eine französische
Komödie anzusehen. Nach neunzig Minuten ist endlich wieder Ruhe. Leider nur kurz. Fünf Minuten später kommt Lisas neunjähriger
Bruder und sieht sich alles noch mal an. Als er mitbekommt, daß Rasmus und ich gestern in der Festung Musik gemacht haben,
erlischt sein Interesse für den Film sehr schnell. Schließlich ist er auch Trommler und der größte neunjährige Ärzte Fan Bayerns(zu
Ostern krieg ich die Ab 18!). Mit einer großen Taschenlampe versucht er Rasmus
aus dem Schlaf zu blenden. Inzwischen, es muß so kurz nach neun sein, ist hier im Keller richtig Remmidemmi. Lisas Schwester
hat mit ihren zwei Freundinnen den Computer in Beschlag genommen und spielen irgendein Ballerspiel, der Fernseher spielt mit
vollem Alarm Taxi, Taxi, Rasmus wacht fluchend auf. Herr Hofer betritt den Keller und rettet uns mit einer Einladung zum Frühstück.
Doch
die Kette geradezu wundersamer Ereignisse reist nicht ab: Herr und Frau Hofer haben sich vor geraumer Zeit in meinen Heimatkaff
Lachendorf das Ja-Wort gegeben. Traunstein rückt damit so dicht an mein Herz wie die Car button cloth Platte von den Lemonheads. *in
Hamburg bekannte Form von Weltschmerz. Zum Teil alkoholisch bedingt. 30.03.2002 München,
Orangehouse plus Union Youth,plus Olli Schulz Die
Jonas Band heißt jetzt Union Youth und will statt zu Fred Durst lieber zu Ole
Kirchhoff. Eine sehr gute Wahl. Ich habe zwar ein wenig Angst vor den Fans der
Jungs, die sich so Oi-skin - mäßig mit nacktem Oberkörper vor der Bühne rumschubsen, doch vor manchen unserer ähhm Anhänger
hab ich halt aus anderen Gründen Angst. Das
House ist gut gefüllt. Die Leute sehen sexy (Formulierung geklaut aus dem Samba Tourtagebuch) aus und wir spielen zwei Zugaben.
01.04.2002
Frankfurt,
Cookys plus Erdbeertörtchen, plus Olli Schulz Das
Cookys ist ein ziemlich schlimmer 80er Koksschuppen. Doch der Laden hat Tradition blablabla. Evan Dando und Prince spielten
schon auf dieser voll verspiegelten Bühne auf der quasi nur die Stange fehlt zum Glück. Erdbeertörtchen wirken hier dann erst
mal auch ziemlich deplatziert. Die Jungs trinken nun mal keinen Sekt während ihrer Konzerte sondern Schnaps. Am
nächsten Tag besuchen wir noch die Jungs von Porous und The Electric Club auf ihrem Konzert unter der Batschkapp. Selten super
der elektrische Klub! Fast so gut wie der Teenager Fanklub. 05.04.2002 Langenfeld,
Schaustall plus Team Telekom, plus Olli Schulz Wir
werden gefilmt, weil die Online Abteilung unserer Plattenfirma auch mal was zu tun haben will. Deshalb reisen die T-Onliner
mit drei LKWs voller Maschinen und unfassbar viel technischem Schnickschnack
an. Eine ältere Dame mit der Ausstrahlung einer netten Realschullehrerin interviewt uns vor dem Konzert. Sage und schreibe
drei Kameras stehen irgendwo rum Irgendwie alles wie bei TKKG hier in Langenfeld. Erinnert mich an die Folge Abenteuer im
Ferienlager, falls das einer kennt. Das Hotel erweist sich als äußerst nett. Wir frühstücken im Familienwohnzimmer. Oma und
Opa gucken uns von der Wand aus zu. Schönes Foto zur Goldenen Hochzeit von den beiden. 06.04.2002
Siegen,
VEB plus Tchi, plus Olli Schulz Superladen
das VEB. Wir verkaufen das erste Mal einen Laden restlos aus. Tchi sind auch super. Schließlich ist auch Heine von den Grätenkindern
dabei! Erdbeertörtchen erweisen sich hier als professionelle und immer wieder trinkfeste Veranstalter. Nebenbei klaue ich
den Celentano Film Bingo Bongo, der irgendwo Backstage rumliegt. Celentano spielt darin einen in Afrika gefundenen Affenmenschen,
der sich in seine Psychologin, brillant besetzt mit Ornela Muti, verliebt. 30.04.2002 Hamburg,Tanzhalle Klinikcomic Release Party mit Parole Trixi, Marr, blobkanal u.a 01.05.2002 Hamburg,
Schlachthof vor Biffy Clyro Weil
die Sportfreunde heute vor ausverkauftem Haus in der Markthalle spielen, verpassen leider viele potenzielle Interessenten
die sehr guten Biffy Clyros. Wir fangen sehr früh an und rumpeln so drauf los. Irgendwie sind wir heute ausnahmsweise wirklich
mal lustig, so dass die Lacher vor den Liedern lauter sind als der Applaus danach. 04.05.2002 Xanten,
Exit plus Hausverbot Das
wohl abenteuerlichste Konzert der Gary Band. Eine kleine lustige Punkband, mit gewagten Green Day Interpretationen spielt vorweg. Der Bassist ist 12 oder so glaub ich. Nach
dem Konzert ist New Metal Disko und ein Xantener New Metaller beschimpft mich. Weil ich angetrunken bin und nicht merke, dass der Typ viele Muskeln hat und auch sonst sehr stark aussieht, lasse ich mich zu einer
beinahe Schlägerei hinreißen. Olli Schulz und ein paar Einheimische (Ey, pass auf der Typ schlägt auch manchmal seine Freundin)bewahren
mich allerdings davor. Später
fliegen wir aus dem Xantener Sport Hotel, weil wir Bier dabei haben und uns mit den anderen Gästen im Foyer anlegen. Auch
hier kommt es leider zu ausfallenden Szenen ( Na dann komm doch!). Kais Ausspruch: Nee, mit so Leuten möchte ich nicht unter
einem Dach schlafen, sorgt dann für den endgültigen Rauswurf. Eine
Stunde später finden wir irgendwo auf der Autobahn ein Hotel. Erik Langer ist vom Erlebten begeistert und fährt uns am nächsten
Tag sicher nach hause. 18.05.2002 Bielefeld plus Preston School of Industrie & Cooper Temple Clause Spiral
Stairs neue Band ist super. Ich lasse mir vom Schlagzeuger Jim, der neben Preston School auch noch bei den San Franciscoern
Oranger spielt alle T-Shirts der Band schenken und ziehe alle übereinander an, weil ich Angst habe, dass Rasmus sie mir im
Schlaf klaut. Peter Liman, zukünftiger Bassist der Gary Band ist mitgefahren. Er und ich ziehen noch durch irgendwelche Bielefelder
Clubs und lassen uns von einer selbständigen Textilkauffrau in einem sehr kleinen Auto nach hause fahren. 06.09.2002 Thanks to Gary they are great kids! Hey, great backing vocals son!, sagt Rob Pollard. Wir
spielen heute auf Wunsch von Guided by Voices. Mehr brauche ich nicht zu sagen tu es aber doch. Olli, Caro und Thomas sind
mitgekommen. Ich treffe Charlotte und wie immer trete ich solange in Fettnäpfchen bis sie flüchtet. Auch meine Freundin Elke
will mich nicht mit großer Geste umarmen. Ich überlege woran dass liegt und stelle fest, dass ich vor lauter Trunkenheit schiele
und kaum noch stehen kann. Denke länger nach und merke, dass ich mich ja schon vor dem Konzert hemmungslos nervös betrunken
hatte und dass die Herren von GBV das Hochprozentige wohl besser vertragen. 11.10.
2002 Giessen,
Muk mit den Grätenkindern Das
erste Konzert der zweiten Tour! Wir sind zehn Stunden zu früh da und warten endlose Stunden auf die Grätenkinder, die Tempo
80 reisen, weil sie mit ihrem alten Auto einen kleinen blauen Anhänger ziehen müssen. Leider überbrücken wir die Zeit nicht
damit uns das bestimmt sehr schöne Giessen anzusehen, sondern naschen unvernünftig am Kühlschrank. Es wird dunkel und wir
müssen spielen. Ein paar lustige Kleinstadtpunkerinnen tanzen wild. Abenteuerlich auch das Ausladen über die 90 Grad Steigung
Feuerschutztreppe. Ein Stück Punkerdamenunterwäsche fliegt auf die Bühne und ekelt die nächsten drei Wochen immer irgendwo
im Bus rum. 12.10.2002 Dresden,
Scheune mit den Grätenkindern Die
Dresdener Neustadt hat es noch nicht so übel erwischt. Grätenkinder und Gary Band geraten dort in tolle Studentendiscos mit
getrenntem Soul und Rockbereichen, fallen später in eine Kneipe mit DJ, der die Posies und Pavement abwechselt spielt. Wir
sind wohl sehr laut und leider ist der Besitzer auch nicht so angetan von unseren Versuchen uns möglichst dramatisch von den
lokalen Barhockern fallen zu lassen. Bevor er ganz böse wird gehen wir lieber. Sehr
hervorzuheben: Der indische Koch des der Scheune angeschlossenen Restaurantbetriebs, der uns die Zeit vorm Soundcheck mit
vegetarischen Kokosköstlichkeiten versüßt. Hierbei kommt mir auch das erste Mal
der Gedanke, dass Rasmus, anstatt sich permanent über sein Studium zu beschweren,
doch lieber Koch werden sollte. Ein Beruf bei dem sich handwerkliche Geschicklichkeit mit einer gewissen intellektuellen Spiritualität
paart. An dieser Stelle fragen Sie bitte Rasmus unter unserer Mailadresse nach seinem vorzüglichen Rezept für Kartoffelsuppe. 13.10.2002
Berlin,
Magnet mit den Grätenkindern Wir
kommen an und stellen fest, dass der Eintrittspreis bei 13 Euro liegt. Ein Streit mit der Veranstalterin ist da vorprogrammiert.
Es ist Sonntag, es regnet und wer will da bitte schön für uns Dilettanten so viel Geld ausgeben? Die Gästeliste wird also bis ins Mark ausgereizt. Inzwischen haben wir uns auch wieder mit der inzwischen
wieder sehr netten Veranstalterin vertragen. Ihr seid ja besser geworden, lobt uns der Herr Kemper. Ich lerne endlich Ju vom
Pittiplatsch Fanzine kennen und trete erneut in zwischenmenschliche Fettnäpfe, die sich später zum Glück ins Gute wenden! Ein
paar recht gut aufgelegte Spanier bitten uns um ein Heros del Silencio Cover. Ein Wunsch dem wir leider nicht nachkommen können. 14.10.2002
Hamburg,
Tanzhalle mit den Grätenkindern und einer Band die ich vergessen habe Rasmus
hat mal wieder irgendwas an seinem Schlagzeug kaputt getrommelt und setzt irgendwann bei Monday Tuesday aus. Robert und ich
sehen uns an und dehnen die zweite Strophe auf 15 Minuten aus. Robert improvisiert gekonnt und kickt das Publikum mit seinen
flowischen Rhymes derbe in Grund und Boden. Das war wirklich kein schlechter Hiphop. 15.10.2002 Braunschweig,
B58 mit den Grätenkindern Wir
kommen an und stellen fest, dass im Raum neben dem Klub gerade das Mutter-Kind Turnen beendet wird. Sehr schön so was. So
haben wir beim Soundcheck vor einer Gruppe Fünfjähriger dann endlich mal ein RICHTIG junges Publikum, das allerdings nach
ein paar Minuten Lärm schnell von den zuständigen Müttern verhaftet wird. In den etwas höheren Altersstufen, die dann am Abend
in Form von 200 Leuten erscheinen bleibt derlei Kidnapping aus. 16.10.2002 Detmold,
mit den Grätenkindern Das
letzte Konzert mit den Grätenkindern. Ich ärgere mich schon heute, dass ich morgen mit zwei Bands spielen muss. Die Damen
und Herren sind einfach so liebenswürdig! Seit langer Zeit stehen mal wieder crazy Teens vorm Klub und behaupten dreist, sie
wären schon seit Schulschluß am Warten. Später
taucht als Überraschungsgast mein Lieblingsonkel Erwin auf, der hier in der Gegend wohnt und am nächsten Tag Geburtstag hat.
Eine sehr große Ehre, dass er mich besucht und unseren Lärm erträgt wie ich finde. 200
Detmolder sind da. Unter anderem wohl die ganze achte Klassenstufe. Trotz oder gerade deswegen geht es ziemlich ab vor der
Bühne. 17.10.2002 Weinheim,
Cafe Central mit blobkanal Heute
das erste Konzert, bei denen ich in zwei Musikgruppen spiele. Rückblickend kann ich sagen: Nie wieder das! Gary wird mal wieder
als Crazy Robert feat. Band angekündigt, was für Verstimmungen mit dem Veranstalter sorgt. Da ich mal in Heidelberg studiert
habe, sind ein paar alte Freunde und Bekannte hier. Auch Schüler von Frau Blume, einer Weinheimer Grundschullehrerin, bei
der ich vor Jahren hospitierte, sind da! Ein diesbezüglich doofer Spruch von mir wird leider als Publikumsbeschimpfung interpretiert
und beschert uns weniger Sympathien bei den jüngeren Gästen. 18.10.2002 München,
Atomic Cafe mit blobkanal Das
Atomic Cafe ist eine angenehme Diskothek im früh-siebziger Horst Tappert/ Fritz Wepper Style und darüber hinaus DER Laden
um dort an einem Wochenende mit seinen beiden Indiebands zu musizieren. Herr Liebscher legt Platten auf und der lokale Mischer
Alaska entpuppt sich als kompetent, sympathischer Lieblingsmünchner. Eigentlich wohnt er aber in Augsburg, erzählt er später.
Aufgrund der im Anschluß stattfindenden Disco müssen wir mit blobkanal schon um halb neun anfangen, was sehr schade ist, weil
ja kein Mensch schon so früh auf Konzerte geht. So spielen wir mit blobkanal vor vielleicht dreißig Leuten. Weil ich mich
aber so freue hier spielen zu dürfen macht das gar nichts. Das
Gary Konzert wird am heutigen Abend leider zum Halbfiasko, weil Robert starke Kreislaufprobleme hat. Nach gut der Hälfte wird
ihm schwarz vor Augen und wir müssen abbrechen. Rasmus und ich versuchen die Zeit mit einer ziemlich vom Zaun gebrochenen
Podiumsdiskussion über die Vor und Nachteile von kirchlichen Jugendgruppen zu überbrücken, scheitern aber am verständlichen
Desinteresse des Publikums. Nach zwanzig Minuten Pause spielen wir noch einen Song. Dann aber Game Over für Robert, der schnell
ins Hotel fährt. Wir
anderen feiern noch bis es hell wird und Marc nuckelt mir am Daumen als ich mich verabschieden will. Warum ich das hier schreibe?
Hmm. 19.10.2002 A-Wien,
B-72 mit blobkanal 20.11.2002
Würzburg,
Cafe Cairo mit blobkanal Das
erste Mal, dass es Spaß macht mit zwei Kapellen zu spielen. Das Cafe Kairo quillt über und das Publikum sieht an diesem Abend
zwei wirklich gute Bands. Was, Eigenlob stinkt? 21.10.2002
Frankfurt,
Cookys mit blobkanal Mal
wieder im Cookys. Mal wieder kaum jemand da. Ein unangenehmer Typ, der hier als Kellner arbeitet, baggert permanent blobkanal
- Babs und Merchandise - Anna an. 22.10.2002 Erlangen,
E- Werk mit blobkanal Ja
hier in Franken! Wir spielen in einer riesengroßen Turnhalle vor ca. 50 Leuten. Leider sind die Scheinwerfer von so enormer
Leistung, dass man außer gleißendem Licht absolut nichts sehen kann. Nach dem Konzert beschwert sich eine Dame, dass ich in
ein Glass asche. Aus Rache schlafen wir heute zu zehnt in zwei Hotelzimmern und stehlen
uns am nächsten morgen heimlich davon. 23.10.2002 Chemnitz,
Atomino mit blobkanal blobkanal
mit ihrem besten Konzert der Tour.
Gary tun sich da etwas schwerer, weil
es die Chemnitzer Mod Elite auf ihren schüchternen Sänger abgesehen hat. Hey,
ihr macht ja Musik wie Blink!, sagen sie. Hey. Du hast nen super Musikgeschmack!, kontern wir etwas ungeschickt. Danach ist
im Radio Moskauer Geiselnahme und die blobkanal Band setzt sich mit Olli Schulz und dem Robi in die Lobi des sehr angenehmen
Hotels. 24.10.2002 Hannover,Gig
Lounge mit blobkanal Ich
klaue mir Dennis Frank Worte und sage: Scheiß teurer Laden, zu wenig Werbung, zu wenig Gäste. Immerhin reisen die kompletten
blobkanal Familien inklusiive Thomas Oma an. Das war auch das einzig schöne an diesem Abend. 25.10.2002 Kassel,
K19 mit Samba und den Grätenkindern Samba
meine großen Helden! Meine Befürchtung reservierten Verhaltens ihrerseits bestätigt sich leider. Sind ja schon länger im Popgeschäft,
das ihnen schon manchen Streich gespielt hat und sicher nicht so erpicht darauf mit uns Deppenkombo aufzutreten und dann auch
als Vorband. Dies finde ich allerdings auch eine Frechheit des Veranstalters! Alle Versuche meinerseits dies vor Ort zu ändern
scheitern leider. Wegen
Samba (175%), den Grätenkindern (124,5%) und uns (2,5 Promille) ist der Laden dann auch prächtig gefüllt. Einige
Fans meinen stagediven zu müssen. Na gut denken wir uns. Später in der Kassler Bar mutter stagediven wir dann zu denn zarten
Klängen, die der Schlagzeuger der Bates als DJ produziert. 26.10.2002 Essen,
KKC mit Samba Schon
wieder dürfen wir nicht als Vorband spielen. Dafür tauen die Samba Boys emotional enorm auf. Knut verrät mir intime Details
zu seiner sehr geilen Frisur und ich gestehe ihnen meine Liebe. Samba spielen sich an diesem Abend in die Herzen der Essener
und wir haben Mühe bei unserem letzten Abend dieser Tour nicht schlafend von der Bühne zu kippen. 14.12.2002 Leipzig, Werk 2 Verleihung des Goldenen Rüdigers von Ilses Erika mit Tom Liwa & Barbara Morgenstern Oh mein Gott . Wir spielen heute über
das Equipment der lokalen Showband The golden Eagles. Das war keine gute Idee. Irgendwann betritt eine sehr fertige Dame das
Podium und möchte singen. Wir lassen sie gewähren und es kommt zu einer 1a Rockröhren Improvisation a la female Rod Steward
oder male Tina Turner oder andersrum. Leider vergessen wir unsere Instrumente nachzustimmen, hören tun wir sowieso nichts
und so passiert leider das unausweichliche: Ein komplettes Desaster! Verschämt
betreten Peter Liman und ich später Ilses Erika. Ein furchtbarer Abend endet in einem der schönsten Clubs des Landes, obwohl
Bohlen als Hörbuch auf dem Klo läuft. Kai Gabriel |
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